Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich
Pastafari im Ruhrgebiet, dem Herzen Deutschlands
Wir, die KdFSMÖ, haben mit einer fernen Zivilisation Kontakt geknüpft und festgestellt, dass dort auch Piraten leben. Bruder Stellinus ausm Pott erzählt über ihre Nudelmessen und ein homöopathisches Problem.
Das Fliegende Spaghettimonster streckte schon vor einigen Jahren seine Nudeligen Anhängsel in das Ruhrgebiet aus, so dass es im Jahr 2018 endlich zu ersten Treffen und Nudelmessen der Pastafari aus dem Ruhrgebiet und dem ganzen Bundesland Nordrhein-
Westfalen kam. Seit dieser Zeit bemühen wir uns um regelmäßige Treffen. Über diese Treffen hinaus haben wir in Schulen das FSM vorgestellt, Rallye-Fahrzeuge gesegnet, an Kirchentagen (der christlichen Kirchen) teilgenommen … Auf Facebook sammeln wir uns in der Gruppe „Ruhrpott Pastafari“. Einen beispielhaften Ablauf unserer Treffen mit Nudelmesse beschreibt folgender Bericht.
Erfolgreiche Kaperfahrt in Wuppertal
Von nah und fern segelten Pastafari an, sie kamen aus dem Ruhrgebiet und Iserlohn, Düsseldorf, Wuppertal sowie Köln. Standesgemäß waren viele als Piraten gekleidet, die Anderen trugen zumindest die Insignien unseres Nudeligen Monsters. Im Restaurant war schon alles für ein gemeinsames Nudelmahl und die Nudelmesse vorbereitet. Ein mit maritimen Bildern geschmückter Raum bot genügend Platz, denn zu diesem Treffen heuerten 15 Pastafari an. Vor kurzer Zeit erst vom FSM erleuchtete Pastafari trafen nun auf erfahrene Seebären und Piratinnen. Nach einer gelungenen Vorstellungsrunde konnte die Nudelmesse starten. Nudler war wieder Bruder Stellinus.
Nach einem gemeinsamen Monsterunser ging es für die Besatzung auf eine spannende Schatzsuche: Da leider kein Schiff zur Suche bereit stand (ist in Wuppertal auch kaum möglich :)), stellte der Nudler den Piraten drei Schatzfragen aus dem Piratenleben. So konnten die Pastafari sich vor unserem lieben Monster als wahre Anhänger beweisen. Da zu allen Schatzfragen die Lösungen genannt werden konnten, bekamen die erfolgreichen Schatzjäger je eine Flasche standesgemäßen „Störtebeker“ – Bieres. Anschließend wurde im Rahmen der Predigt das Thema „Was ist im Pastafaritum heilig?“ ausführlich erläutert. Im Evangelium nach Bobby Henderson taucht im Zusammenhang mit dem Pastafaritum nur die Kapitelüberschrift „Die Heilige Nudel“ auf. Hier wird die Schöpfungsgeschichte erklärt. Alle anderen Erwähnungen beziehen sich nur auf andere Religionen.
Die ALWMs geben uns aber Hinweise:
I. Am Liebsten Wäre Mir, wenn ihr euch nicht wie frömmlerische, selbstgerechte Esel benehmen könntet, sobald ihr Meine Nudelige Göttlichkeit beschreibt. Falls manche Leute nicht an Mich glauben, ist das okay. Ehrlich. So eitel bin Ich nicht. Außerdem: Um die geht es gar nicht, also bleibt beim Thema.
II. Am Liebsten Wäre Mir, wenn ihr Meine Existenz nicht benutzt zur Unterdrückung, Unterwerfung, Bestrafung, Entleibung und/ oder um zu anderen gemein zu sein. Ich brauche keine Opfer, und Reinheit ist etwas für Bier und Trinkwasser, nicht für Menschen.
Der Sinn dieser ALWMs kann gedeutet werden als: „Heilig – unheilig? Rein – unrein?“ – Dies sind im Zusammenhang mit dem FSM vollkommen irrelevante Unterscheidungen! Führen wir nur einmal ein kleines Gedankenexperiment durch: Wir nehmen an, dass das Nudelwasser für die in der Nudelmesse verwendeten Nudeln „heilig“ wäre. (Per Definition und Sprachgebrauch kann etwas nur heilig oder unheilig sein. „Ein wenig heilig“ geht ebenso wenig, wie „ein wenig schwanger“!)
Bei einem Nudelmahl in der Nudelmesse würde nun ein Becher mit „heiligem“ Nudelwasser verwendet. Mit dem „heiligen“ Nudelwasser würde die „Heiligkeit“ (Was auch immer dieses „heilig“ sein mag!) auf den Pastafari übertragen. Wir hätten nun „heiliges“ Nudelwasser, einen „heiligen“ Pastafari und ein „heiliges“ Nudelwassergefäß, denn auch dieses wäre da vom „heiligen Nudelwasser“ berührt. Würde nun der Rest des Nudelwassers ausgegossen, so wäre der Ausguss ebenfalls „heilig“ und natürlich auch die Kanalisation, durch die das „heilige“ Nudelwasser fließt. Im Weiteren würden dann auch die Kläranlage, der aufnehmende Fluss, das aufnehmende Meer und die aus dem Meer aufsteigenden Wolken „heilig“. Diese Wolken würden dann natürlich „heiligen“ Regen auf die Welt regnen.
Die Folge:
Nach kurzer Zeit ist die gesamte Erde heilig! Eine wirklich skurrile Idee; denn damit verliert dann die Unterscheidung „heilig – unheilig“ vollkommen den Sinn. (Übrigens: Andere Religionen stehen „wirklich“ vor diesem Problem und müssen daher genaue Regeln befolgen, wie sie mit religiösen (d.h. magischen) Handlungen die „Heiligkeit“ von Objekten wieder entfernen. (Also im Klartext: Mit „magischen Handlungen“ wird eine Fähigkeit eines Gottes nachgeahmt – zum Beispiel eine Kirche für die religiöse Nutzung zu weihen – , um dann mit einer weiteren „magischen Handlung“ die erste Handlung wieder ungeschehen zu machen, wenn die Kirche nicht mehr eingesetzt wird. Geschieht diese Entweihung nicht, würden bei einem Abbruch der Kirche „heilige Steine“ zur Deponie gefahren!) Darüber hinaus wird der Begriff „heilig“ in fast allen Religionen dazu genutzt, sich selbst und seine Ansichten, Gebäude und Gebräuche zu erhöhen und unangreifbar zu machen. Wer immer wagt „Heiliges“ anzugreifen gilt als Ketzer und darf von den Gläubigen verfolgt werden. (Siehe Mohammed-Karikaturen oder die christlichen Ketzer des Mittelalters wie z.B. Giordano Bruno.)
All diese Überlegungen führen uns dahin, dass dem Sinn der ALWMs I und II klar widersprochen wird. Daher hat „Heiligkeit“ im pastafarianischen Glauben kein Platz! Unser liebes Monster sieht also in unserem Glauben keine Notwendigkeit für heilige Dinge, heilige Rituale oder heilige Menschen!“
Nach dem Glaubensbekenntnis zu unserem Monster begann die schon lang erwartete Kommunion mit Bier und Nudeln. Zum Ende der Nudelmesse hörten die Piraten die Lesung aus dem Evangelium unseres Propheten Bobby zum Thema „Grog“!
Da unsere Kaperfahrer nun auch genügend Durst und Hunger hatten, wurde es im Anschluss doch teilweise recht ruhig, denn die köstlichen Nudelgerichte wurden zu den großen Bierhumpen gereicht. Aber dann ging es nochmals richtig los: die Schiffsjungs und -mädchen hatten Fragen und bekamen viele viele Antworten. Gemeinsame Treffen wurden vereinbart, Informationen ausgetauscht und die Leistungsfähigkeit der 3-D-Drucker bewundert (auf den Tischen lagen verschiedene Piratenfische, Embleme unseres lieben Monsters, Untersetzer in Monsterform u.ä.).
Nach dreieinhalb Stunden ging ein piratiger, monstermäßiger Abend zu Ende.
Ramen.
schön , von den auswärtigen pastafari zu hören … mögen wir alle vereint sein … aarrrgh