Erweckungserlebnis unter den Augen des obersten PiRats

 

Als ich zu der Jahreshauptversammlung der österreichischen Kirche des FSM, es sei gepriesen, dem besonders erholsamen Sitzungsschlaf frönte, wurde ich plötzlich während der Erwähnung der Satzungen der hinduistischen Bekenntnisgemeinschaft durch eine sanfte Berührung geweckt. Ich kann beim Klabautermann beschwören, dass es sich wie eine al dente gekochte Spaghetti anfühlte und nicht wie der Rüssel des hinduistischen Elefantengottes Ganesha.

Der hätte das Gefühl einer größenwahnsinnigen, zu weich gekochten Makkaroni hinterlassen. Als ich der gläubigen Runde von meiner Vision berichtete, wurde ich das erste Mal mit autoritärem Verhalten in unserer Kirche konfrontiert. Der pastafarische Hohepriester der wichtigsten österreichischen und wahrscheinlich auch mitteleuropäischen Provinzhauptstadt äußerte den knappen Befehl: „Des schreibst Du!“ Es blieb mir nur das Gehorchen.  Hier ist das Produkt meiner Folgsamkeit.

Ich verstehe nicht, weshalb vor mir noch niemand im unermesslichen hinduistischen Pantheon unser geliebtes FSM, es sei gepriesen, entdeckte, Arrh… Vielleicht ist es auf die berüchtigte Schlamperei indischer Sakralkünstler zurückzuführen, die in ihrem Analphabetismus eine vielarmige Göttin als Symbol für das FSM kreierten.

 

Sei es wie es sei, dank brahmanischer Weisheit ist die Darstellung in die uns geläufige korrigierbar. Der Einzug in die hinduistische Götterwelt ist jederzeit und auch noch lebenden besonderen Lichtgestalten möglich, deshalb auch dem Ewigen, dem FSM, das ja immer schon drin war und nur erkannt werden musste.

 

Immerhin war es Anlass, mich mit hinduistischer Theologie zu befassen, die letztendlich in einem dualistischen Monotheismus mündet, der sich in einer Trinität ähnlich der christlichen äußert.  Jeder nur einigermaßen in Theologie bewanderte, wird mich sofort verstehen, Skeptiker bedürfen noch einer Einführung in die einzige logische Wahrheit, wobei es Sinn macht, ausnahmsweise nicht bei Shakespeare nachzuschlagen, sondern bei Goethe. Da Monotheismus, sobald er nicht das hoch zu verehrende Monster meint, in Monotonismus ausartet, erspare ich Euch tiefergehende Analysen.

Da schon die Hindus ihr überwucherndes Pantheon drastisch reduzierten, indem sie die gesamte Göttermasse Brahma implantierten, ist es ein Leichtes, Brahma in Form des Monsters, seine Weisheit sei dafür gepriesen, darzustellen. Die Anzahl seiner Tentakel übertrifft sogar die Anzahl der indischen zweit- und drittklassigen Gottheiten bei weitem und bietet die Chance, diese dezent egalitär und geschlechtsneutral als Nudeln darzustellen. So nebenbei würde damit das im ruralen Indien noch präsente Kastensystem endgültig in die Vergangenheit verdrängt. Die Umbenamsung von Brahma in FSM ist nur eine logische Folge und kein Problem mehr. Es handelt sich um keine Usurpation sondern um tiefe neue Erkenntnis. Ich bin zuversichtlich, dass die hinduistische Glaubensgemeinschaft meiner Logik folgen wird und wir schon demnächst allen Gerichten zum Trotz einer in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaft angehören werden.

Ramen, das Monster sei mit Euch

Euer Hugo

Photos:

Pastafaris Austria

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 hinduistische Götter

 

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