~ Stellinus‘ Gemeindebriefe ~ No.9 ~ Betreff: Ausnahmen im Tierschutzgesetz für die Pastafaris?

Absender: Bruder.Rigatoni-Nero<Arrgh>KdFSM-Delmenhorst.de
Empfänger: FAQ-Stellinus<Arrgh>FAQ-FSM.de

Betreff: Ausnahmen im Tierschutzgesetz für die Pastafaris?

Arrgh!
Wir Pastafaris sind ja die Nachfahren der Piraten, des auserwählten Volkes des  Fliegenden Spaghettimonsters. Damit haben wir eine Traditionslinie, in der Tiere als Objekte von rituellen Handlungen vorkommen: Nicht nur Papageien wurden von Piraten als Haus- und Schiffstiere gehalten, gezüchtet und vom Aussterben bewahrt. Sie betrieben auch den Schutz von Meerestieren, vor allem von Walen und Delphinen. Sie brachten Walfänger von ihrem Kurs ab oder kaperten ihr Schiff kurzerhand. Ein Zweig der Nachfahren dieser Piraten segelt heute unter der Flagge der „SeaShepherds„.
Als weiteres piratiges Ritual ist den Eingeweihten natürlich dass „Schnappes mit ’nem Aal drin“ bekannt. Dieses wird aber eher in privaterer Runde zelebriert.
Wie können wir Pastafaris heute dem Schutz der Wale nachkommen? Sollen wir auf den Gesetzgeber zugehen und um eine weitere Ausnahmen im Tierschutzgesetz bitten, damit wir Wale, Delphine und andere Meerestiere in Aquarien schützen dürfen?
Verschiedene Religionen haben in Deutschland durch Berücksichtigung im Gesetz oder durch entsprechende Änderungen für ihre Religionsregeln passende Ausnahmen im Tierschutzgesetz erlangt. Zum Beispiel dürfen Tiere für Muslime oder Juden geschächtet werden. Den Kühen und Schafen wird die Kehle mitsamt der Blutgefäße durchgeschnitten, damit diese ausbluten können, da der Verzehr von Blut in diesen Religionen nicht erlaubt ist. Warum sollte da der Gesetzgeber nicht auf unsere Forderungen eingehen?
RAmen
Euer Bruder Rigationi Nero
Antwort von FAQ-Stellinus<Arrgh>FAQ-FSM.de
Arrgh lieber Bruder Rigatoni Nero, liebe Gemeinde Delmenhorst!
Ihr habt euch wirklich korrekt über das Schächten informiert. Wikipedia sagt: „Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes (Schächturteil von 2002) muss wegen der nach Art. 4 GG verfassungsmäßig uneingeschränkt gewährten Religions- und Glaubensfreiheit (sowie aufgrund der Berufsfreiheit eines muslimischen Metzgers) auf Antrag eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, sofern das Fleisch des getöteten Tieres von Personen verzehrt wird, denen zwingende religiöse Vorschriften den Verzehr des Fleisches nicht geschächteter Tiere verbieten.“
Leider seid ihr mit eurem Traditionsbewusstsein weit über das Ziel des Pastafarianismus hinausgeschossen. Das Pastafaritum ist die einzige wissenschaftliche Religion. Wir sind daher angehalten, immer unsere Regeln, Traditionen und Vorstellungen zu überprüfen. Wir Pastafaris sollten uns auf die Menschenrechte, Tierrechte, das Grundgesetz und die weiteren deutschen Gesetze besinnen.
Das von euch vorgeschlagene Wal im Aquarium schützen“ wiederspricht sowohl den Tierrechten noch dem evolutionären Humanismus – die Tiere – bis auf die kleinsten Arten – würden im Aquarium nicht artgerecht gehalten werden.
Wir können natürlich immer noch den „Schutz der Wale“ im Rahmen einer rituellen Handlung durchführen. Denn selbst beim rituellen Kannibalismus der christlichen Kirchen beim Abendmahl: „dies ist mein Leib“ und „dies ist mein Blut“, werden ja auch der Leib durch Oblaten/Brot und das Blut auch durch Wein/Traubensaft ersetzt und keine Mitchristen oder Heiden verzehrt.
Ich schlage daher vor, den Schutz der Wale, gern auch im Rahmen einer Nudelmesse, durch  ein rituelles Tauziehen zwischen Piraten und „Walfängern“ zu ersetzen. Ein leckerer Mettigel in Walform wird im Anschluß an die Gewinner des Tauziehens „in seinem Andenken“ überreicht und an die Pastafari (auf Brötchenhälften) weitergereicht.
„Wal voraus!“ und RAmen
Euer Bruder S.
P.S.: Ein Mettigel, auch Hackepeterigel oder Hackepeterschwein genannt, ist ein klassischer Bestandteil von kalten Platten bzw. kalten Buffets. Er besteht aus Mett mit entsprechender Garnierung. Woraus das Mett ist, ist vollkommen egal, es könnte sogar vegetarisch sein. Auf die Form kommt es an. Ich gebe euch ein Rezept eines vegetarischen Mettigels, um eure Nudelmessen etwas aufpeppen zu können:
Mett vegetarisch
400 g          Tomaten 
100 g           Reiswaffeln
1                   Zwiebel, mittelgroß 
100 ml         Öl 
200 ml        Gemüsebrühe 
1 TL              Salz 
1 TL              Pfeffer 
1 Bund         Petersilie
1 Prise          Räuchersalz 
Reiswaffeln zerbröseln, Tomaten und Zwiebel klein schneiden, Petersilie hacken und alle Zutaten vermischen. Kühlen. Als Wal ausformen und mit Zwiebel bestreuen.
Guten Appetit, RAmen und Prost!

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*) Aus datenrechtlichen Gründen sind Kontaktinformationen pseudonymisiert.

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