Ein Tag mit Ungläubigen

Die Infoveranstaltung diverser atheistischer, säkularer und humanistischer Vereine, die monatlich auf der Wiener Mariahilfe Straße stattfindet, fand am Samstag wieder statt. Ich als Seelsorger war wieder einmal dabei, um die Crew und das Volk spirituell zu betreuen und mir mein Holzbein in den Bauch zu stehen. Lasset mich die wesentlichen Begebenheiten zusammenfassen.

Besonders wichtig ist der neue Verein der Säkularen Flüchtlingshilfe Österreichs, der an der überkonfessionellen Zusammenkunft nun auch teilnimmt.

Im Gespräch mit einem älteren, gebildeten Herrn aus Albanien durfte ich den wahren Ursprung des Begriffes Atheismus erfahren: Atheismus bedeutet ursprünglich Ath-eismus. Ath ist albanisch der Vater. Atheismus ist also die Religion der Väter. Die Griechen und die Germanen haben das später falsch übersetzt. Vom Uralbanischen halt. Die uralbanische Sprache und Kultur ist ca. 5000 Jahre alt und ist als die Wiege der Zivilisation anzusehen. Die Griechen und die Deutschen haben das dann falsch abgeschrieben. Wir, also, die Atheisten reden da von Leben und Sterben. Aber was bedeutet Le-ben und Ster-ben. Ben ist Uralbanisch für tun, machen. Le ist Geburt. Le-Ben. Ster ist Uralbanisch für das Ende. Sehen Sie? Die Atheisten stehen also da, auf der Mahü und machen mit den falschen Worten Werbung für die eigentlich eh richtige Sache. Ath-eismus. Die Religion der Väter. Aus Uralbanien. Ich fragte nach, wo man das denn nachlesen könne. Leider ist dieses Geheimwissen nur bei jenem Herrn, der glücklicherweise vor Ort war, beziehbar.

Uralbern.

Wir hatten auch einen Ehrengast zu begrüßen: Jan vom Ketzerpodcast. Er ist gerade auf Mission in Wien. Er vertritt seine Religion, welche Folgendes besagt: An jenem Tag, an dem weltweit WLAN, alle Drucker und alle Beamer auf Anhieb funktionieren, wird Alan Turing zurückkehren. Heiland Turing wird dann das Halteproblem in O(1) lösen und folglich beweisen, dass: P = NP. Diese Prophezeiung sollten wir Pastafari kanonisieren.

Musa aus Tirol war auch da. Er ist ein Geflüchteter aus Afghanistan, der momentan in Innsbruck untergebracht ist. Zur Übung fuhr er mit der Bahn nach Wien, um sich auf sein Asylverfahren vorzubereiten, das wahrscheinlich auch in Wien stattfinden wird. Dafür müssen Flüchtlinge, die sich nun in Eisenstadt aufhalten, nach Linz fahren.

Im Vorbeigehen wurden zwei unserer Aktivisten mit einem Fluch belegt.

Besonders aktiv waren die Mormonen. Ein Atheist und ich haben uns je ein Buch von ihrem Stand abgeholt. Er, der freche Atheist, legte zum Dank einen Atheistenflyer hin. Zehn Minuten später kamen drei Mormonen zu unserem ökumenischen Stand, um diese Bücher zurückzufordern. Ich meinte, dass das nun meines sei. Der junge Atheist hingegen verlor sein Exemplar zurück an die … ahäm … Sekte. Es entwickelte sich eine Diskussion. Plötzlich kam eine Frau zu unserem Stand, an dem atheistische Banner prangten. Sie richtete ihren Finger auf einen der Mormonen und verlautbarte: „Ich selbst bin ja orthodox. Ihr seid ja eigentlich auch religiös. Denn ein jeder Mensch ist religiös. Das Leben ist eine Reise und ihr seid noch am Anfang. Jeder muss an etwas glauben. Ich wünsche euch alles Gute und viel Erkenntnis.“ Etc. udergl.

Gelächter.

Ein anderer der sogenannten Atheisten sprach das Volk mit einer besonderen Masche an: Beim Weltuntergang werden jene 300 Menschen durch ein AtheistenUFO errettet werden, die bei der Atheistischen Religionsgesellschaft unterschreiben.

Diese Veranstaltung findet am 17.8. und 24.8. wieder, von 10 bis 18 Uhr, statt.

Foto (c) Wilfried Apfalter, ARG

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