Als wir vor dem Achten Kontinent lagen und eine Flaute herrschte

Ramen und Ahoi, Kameraden!

Lasset mich die Geschichte erzählen, als wir mit unserem Pirratenschiff vor Madagaskar, der viertgrößten Insel der Erde, lagen. Man nennt sie auch den Achten Kontinent, da das FSM Madagaskar vor 150 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren vom indischen Subkontinent abtrennte, woraufhin sich dort eine eigenständige Natur entwickeln konnte.

Das dumme war, dass wir eine hochgradig ansteckende Infektionskrankheit, die durch das gramnegative, unbegeißelte, sporenlose, fakultativ anaerobe Stäbchenbakterium namens Yersinia pestis ausgelöst wird, an Bord hatten. Man nennt sie die Pest. Sie kommt ursprünglich von Nagetieren, wie Murmeltiere, Ratten oder Eichhörnchen. Antibiotika gab es damals noch keine und die Homöopathika, die wir hatten, halfen auch nicht, obwohl sie hochprozentig waren.

In den Kesseln, da faulte das Wasser, was die Gefahr brachte, neben der Pest auch noch an Typhus zu erkranken. Typhus ist eine systemische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Salmonella enterica ssp. enterica Serovar Typhi hervorgerufen wird. So kam es, dass wir beinahe jeden Tag einen Kameraden verloren. In einer pastafarianischen Zeremonie übergaben wir den Leichnam dem Meer, aufdass er zum Biervulkan gelangen kann. Dazu wickelten wir den Leichnam in ein Laken und beschwerten ihn mit Gewichten.

Es war langweilig, doch Monsterseidank hatten wir ein Schifferklavier, also ein Akkordeon, an Bord. Es wurde nach getaner Arbeit gespielt. Wann immer es ertönte, überkam uns eine meditative Stille. Wir alle sehnten uns nach unserer Heimat und nach unseren LiebespartnerInnen, die wir sehr vermissten. Wir blickten hinaus aufs Meer und überschlugen, wie weit wir noch vom Zuhause weg sein könnten.

Mehr als zwei Wochen lagen wir dort, da eine permanente Flaute herrschte. Da das Wasser in den Kesseln faulte, litten wir alle an Dehydrierung. Erst nach uns wurden Hochseedampfer erfunden (1889), die keine Segel mehr brauchten und selbständig mit kontrollierbarer Fremdenergie fahren konnten. Dazu kam noch, dass wir auf ein Riff aufliefen.

Der Pirat, den wir „Der lange Hein“ nannten, ertrug die Situation nicht mehr und er soff von dem faulen Naß. Dazu kam seine Pestinfektion, die ihm das Letzte gab. Wir mussten auch ihn über die Planken schicken und hoffen, dass das Nudelige Monster ihm gnädig sein möge.

Nach 30 langen Tagen kam endlich ein anderes Schiff in Sicht. Als es vorüber fuhr, sah es uns jedoch nicht. Es hatte den Anschein, dass wir alle bereits tot waren und uns auf einem Geisterschiff befanden.

Schließlich segelten wir zum Biervulkan.

Ahoi, ahoi …

https://www.lieder-archiv.de/wir_lagen_vor_madagaskar-notenblatt_300544.html

Titelbild: This map of Madagascar was published in 1662 in Joan Blaeus (1598-1673) Atlas Maior. For this map, Blaeu used a French source, probable a map by Étienne de Flacourt (1607-1660) from 1658. The French considered the island – discovered by Diogo Dias – as „La France Orientale“. Public Domain.

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Helmut Windl
Helmut Windl
5 Jahre zuvor

Für die vernachlässigte pastafarische Kantorei wäre das ein Anstoß, mit der entreimten Form von Piratenliedern in die Bereiche des Rap vorzudringen und damit neue Schichten potentieller Gläubiger anzusprechen.
Pater Michael wäre als Gemeinderapper der östlichen Gemeinde der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters in Österreich sicher die richtige Wahl und würde sich deutlich von den Kantoren anderer Kirchen absetzen. Die Unterschiede zwischen Pastafari und Rastafari bekämen auch schwerst Gehörgeschädigte noch mit, weil HipHop kein Reggae ist. Ein Nudelsieb auf den Dreadlocks würde auch den Begriffstützigen klar machen, dass eine Reggaemütze nicht pastatauglich ist.

Michael Jachan
Michael Jachan
5 Jahre zuvor
Reply to  Helmut Windl

Ich eigne mich eher als Texta

Helmut Windl
Helmut Windl
5 Jahre zuvor

Als Kantor musst ned selba singen, sondern die Sprecher für Deine Texte beauftragen. Uns reicht ein Rapper gegen den ein Muezzin melodisch klingt. Die anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften brauchen Chöre, die Bahei auch Sprechchöre und dürften damit die Lehre seiner allerhöchsten Nudeligkeit verinnerlicht haben. Arrrgh…

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