Jonglieren, das Spiel mit der Erdanpressung

Paul Paccheri, der Großmeister des souveränen pastafarianischen Ordens zur Nudeligen Patchworkfamilie, begeht sich in Informationstheorie:

Für mich als Pastafari ist jonglieren eine religiöse Übung, weil wir ja nicht an Gravitation glauben, sondern an die Erdanpressung (Intelligent Falling), und man daher beim Jonglieren direkt die Nudeligen Anhängsel des fliegenden Spaghettimonsters, die alles niederdrücken, erfahren kann. Der Erste, der sich mit Jongliertheorie beschäftigt hat, war der Mathematiker Claude Shannon, bekannt für seine Informationstheorie, dem auch vor ein paar Jahren die Ausstellung „Codes and Clowns“ gewidmet war. Er hat sich mit dem Verhältnis von Bällen in der Hand und Bällen in der Luft beschäftigt und ist auf die Formel

(F+D) / (V+H) = B / H

gekommen, wobei F die Zeit, die ein Ball in der Luft verbringt, ist und D die Zeit, die ein Ball in der Hand ist, darstellt. V ist die Zeit, in der die Hand leer ist und B und H sind die Anzahl der verwendeten Bälle und Hände. Er hat auch als Erster Jongliermaschinen gebaut. 1985 haben sich zeitgleich 3 Universitäten damit beschäftigt und haben das weiterentwickelt, was unter den Namen Cambridge Notation oder Quantum Juggling gelaufen ist, durchgesetzt hat sich die Bezeichnung Siteswap Notation. Dabei geben Ziffern bzw. Buchstaben an, wann ein Ball wieder abwurfbereit ist. Eine Faustregel dabei ist Ziffernsumme/Periodenlänge ist die Anzahl der Requisiten. Dadurch konnte man sich ausrechnen, welche Muster sich ausgehen und welche nicht. Das haben der Sean Gandini und die Kati Ylä-Hokkala mit ihrer Compagnie weiter erforscht. Ich hatte das Vergnügen, einmal einen Workshop mit ihnen in Wien zu besuchen.

Jonglieren muss aber nicht unbedingt nur werfen und fangen sein, sondern kann auch geben, legen, rollen usw. sein. Damit beschäftigt sich Craig Quat von Quat Props und die sind auf folgende Definition von Jonglieren gekommen: Eine organisierte nicht-entropische Sequenz von orbitalen Ereignissen, durch Raum und Zeit harmonisiert. Eine der wichtigsten Erfindungen dabei ist das Juggle Board, in dem die Bälle in Bahnen gehalten werden. Das funktioniert z. B. als schiefe Ebene, wodurch bei gleicher Erdanpressung die Bälle viel langsamer laufen. Dadurch können alle, egal ob oder wie behindert, jonglieren. Craig Quat hat die Prop Swap Notation entwickelt, die anders als die Siteswap Notation die Position der Requisiten im Raum darstellt.

Lesetipp: Wenn man Bälle mit Spaghetti dran jongliert flechtet man Zöpfe. Ist jeder Siteswap zopfbar? https://pnp.mathematik.uni-stuttgart.de/igt/eiserm/popularisation/2017-Jonglieren-Mathetag-1×1.pdf

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Bonafide
Bonafide
11 Monate zuvor

RAmen!

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