~ Stellinus‘ Gemeindebriefe ~ No.5 ~ Betreff: Geben Pastafari einander das Eheversprechen?

Absender: Schwester.Barbine-Stellini<Arrgh>KdFSM­-Lueneburg.de
Empfänger: FAQ-Stellinus<Arrgh>FAQ-FSM.de

Betreff: Geben Pastafari einander das Eheversprechen?

Arrgh!

Im Jahreskreis unserer Religion gibt es so manches regelmäßig wiederkehrende Fest, wie WeinAchten, Ramendan, Blaudonnerstag, die Eiligen Drei Köche oder das Passtahfest. Einige wenige Feste werden hingegen nur auf Wunsch und in einer einzigen Gemeinde gefeiert. Hin und wieder kommt ein neuer Pastafari mit der Bitte um Aufnahme in unsere Gemeinde im Rahmen einer pastafarianischen Taufe. Es hat sich bei uns eingebürgert, sie oder ihn symbolisch über die Planke zu schicken.

Jetzt aber möchte ein Paar unserer Gemeinde einander das Eheversprechen geben. Sie wollen dies während einer Nudelmesse durchführen. Wie sollen wir nun vorgehen? Dürfen wir das überhaupt und was verlangt der Pastafarianismus und das Piratentum von der Gemeinde und vom Nudler? Wir haben das Evangelium nach Bobby Henderson konsultiert, aber es macht zum Thema Hochzeit leider keine Aussagen. Was sagt denn unsere Tradition zur Heirat?

RAmen

Eure Schwester Barbine-Stellini

Antwort von FAQ-Stellinus<Arrgh>FAQ-FSM.de

Arrgh, Lüneburrg!

Ich wusste noch gar nicht, dass wir dort auch schon eine Piratengemeinde haben. Sehr gut! Und euer Taufritual muss ich mir merken har har.

In unserem Evangelium ist zur Eheschließung wirklich nichts gesagt, aber nach dem Sinn der ALWMs wäre auch eine dauerhafte Verbindung zwischen liebenden Menschen natürlich möglich. Hier ist es unserem lieben Monster selbstverständlich vollkommen unwichtig, welche Geschlechter die Partner haben, solange die Partnerschaft einvernehmlich, gleichberechtigt und ohne Zwang geschlossen wird.

Unser auserwähltes Volk, die Piraten, kannte eine Partnerschaft schon lange, denn selbst Wikipedia berichtet: „Über die Jahre entwickelten die Bukaniere (Piraten) einen gemeinsamen Lebensstil. Besonders typisch dabei war der [besser finde ich „die Matelotage“, weil französisch für „die Seemannschaft“] sogenannte Matelotage, eine der Ehe nicht unähnliche Lebensgemeinschaft, die Bukaniere miteinander eingingen (s’amateloter) und damit unter anderem Anspruch auf das Erbe des Partners hatten.“

Da von unseren piratischen Vorfahren leider keine genauen Details zu den Zeremonien überliefert wurden, sind wir in der vorteilhaften Lage, uns selbst ein eigenes, d.h. auf die eigenen Wünsche und Möglichkeiten angepasstes, Ritual für die heutige Zeit zu entwickeln.

Was sollte die Zeremonie enthalten? Ein paar kleine Anregungen:

  • Dem Monster gefällige Kleidung (Piratentracht: Dreispitz oder Kopftuch, Hemd oder Mantel, Entermesser oder Steinschlosspistole…).
  • Pastafarianische Musik (oder auch piratige wie Alestorm oder Mr. Hurley & die Pulveraffen.
  • Ein Bezug zu Nudeln; oftmals muss ein Partner als Mutprobe ein Spaghetti durch eine Canneloni fädeln.
  • Ein nudeliges/piratiges Partnerschaftsversprechen.

Für weitere Anregungen schaut einfach ins Heilige WWW, dort findet ihr schon pastafarianische Hochzeiten aus verschiedenen Ländern

Rein rechtlich gesehen bleiben unsere piratigen Eheversprechen in Deutschland und Österreich ohne Auswirkung – eine standesamtliche Hochzeit ist weiterhin notwendig, wenn die Matelotage auch rechtlich binden sein soll (z.B. für das Steuer- und Familienrecht) – wir sind damit auf dem gleichen Stand wie die christlichen Gemeinden.

Wichtig für uns Pastafari ist, dass das nudelige Versprechen in/mit würdigem Ra(h)men fröhlich gefeiert wird.

Mit einem besonders verbundenen RAmen

Euer Bruder Stellinus

____
*) Aus datenrechtlichen Gründen sind Kontaktinformationen pseudonymisiert.

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