Piratenaufstellung nach Berta Dunkelfelder, MSc piratissima

Unser Mitbruder Pirater Orlando hat seine spirituellen Gaben benutzt, um zu forschen:

Ramen, suchende Seelengefäße!

Unsere wissenschaftliche Reise, die auf unserer zweiten Wallfahrt begann, hat uns zu einer neuen spirituellen Wahrheit geführt. In den Katakomben unter der Freibeuterstadt erbeuteten wir uralte geheime Dokumente aus einer Zeit, in der die Wissenschaft noch frei war. Nach tagelangen Schauungen in die Aschakra-Chronik konnten wir gemeinsam deren Inhalt entschlüsseln. Wir entzifferten das Schrifttum der antiken Piratin Berta Dunkelfelder, in der sie eine neue, alternative psychologische Therapie beschrieb: Die Piratenaufstellung. Wir gingen in uns und interpretierten die antiken Texte, um dieses alte Geheimwissen der neuen Zeit zur Verfügung stellen zu können. Hiermit veröffentlichen wir die überarbeitete Methode der Piratenaufstellung nach Berta Dunkelfelder, die in ihrer ursprünglichen Form leider in Vergessenheit geriet. Öffnet euren Geist für Neues, zweifelt nicht und glaubet.

Piratenaufstellung nach Berta Dunkelfelder

Fast jede Piratin, jeder Pirat gelangt im Leben an Bord gewisser Schiffe, mit denen man sich im Kreis bewegt und nicht mehr fähig ist, über seinen Schatten zu springen. Wir fragen uns selbst und einander, woher diese Probleme wohl kommen mögen, die trotz rationaler Lösungsversuche weiter bestehen. Oft hängen unsere persönlichen Schlagseiten mit Ereignissen in unserer Piratenfamilie zusammen (wie wir unsere Mitbesatzung liebevoll nennen), die unser inneres soziales Netz belasten. Es kann sogar sein, dass diese Probleme mehrere Generationen zurückreichen und die problematische soziale Programmierung von den Altvorderen auf den Nachwuchs weitergegeben werden. Dabei handelt es sich um unangenehme Ereignisse, die Piraten gerne verdrängen würden. Nimmt z. B. der Steuermann dem Maat eine Buddel Schnaps weg, so wird dieser grantig und das hat Auswirkungen auf andere. So werden innere Schattenseiten zu schiffsweiten Schlagseiten. Doch da Piraten gut im Verdrängen sind, bilden sich Tabus um solche Schlagseiten und können damit keiner Lösung zugeführt werden.

Durch die Technik der Piratenaufstellung nach Berta Dunkelfelder gelingt es, diese schwierigen Punkte in der Geschichte und auch den aktuellen Beziehungen innerhalb der Besatzung aufzuzeigen und bewusst zu machen. Durch die Analyse des Stammbaums und der zwischenmenschlichen Beziehungen mit Hilfe der Piratenaufstellung, die in Form eines Rollenspiels passiert, hat jedes Besatzungsmitglied die Chance, aus den Reaktionen seiner Mitspieler bisher verborgene Erkenntnisse über sich selbst und die eigene Beziehung zu anderen zu gewinnen. Solche Erkenntnisse haben erfahrungsgemäß eine enorme Wirkung auf die Selbstentfaltung und führen zur Heilung psychosomatischer Krankheiten und einer Besserung des Betriebsklimas an Bord. Um maximale Wirkung zu zeigen soll die Piratenaufstellung in einem behutsamen und unterstützenden Gruppenklima stattfinden, also am besten auf dem obersten Deck, an frischer Luft und bei schönem Wetter.

Ablauf des Piraten-Stellens

Das Piraten-Stellen wird im Regelfall durch den Quartiermeister geleitet und überwacht. Es kann aber auch jede andere Person, die sich berufen fühlt und von den anderen akzeptiert wird in die leitende Rolle schlüpfen. Die von Problemen geplagte Piratenseele wählt aus der Besatzung Stellvertreter für ihre Mitpiratinnen, die an dem Problem beteiligt sind oder dem Problem nahe stehen. Dabei spielt es keine Rolle, welche Personen für die verschiedenen Mitglieder ausgewählt werden. Alternativ kann bei Entscheidungsschwäche oder in schwierigen Fällen auch der Quartiermeister nach Anleitung die stellvertretenden Crewmitglieder auswählen.

Bei der Auswahl ist es in guter Piratentradition egal, welchem Geschlecht die Stellvertreterinnen angehören oder welchen Rang sie bekleiden. Anschließend werden die Ausgewählten durch die geplagte Piratenseele auf dem Deck räumlich in Beziehung zueinander gestellt, wobei ihre jeweilige Rolle und Beziehung ausgesprochen wird. Dabei ist es hilfreich nicht scheu zu sein, sondern die Personen mit beiden Händen bei den Schultern zu nehmen, so in Verbindung mit ihnen zu treten und sie an ihren Platz zu stellen.

Hierbei soll die geplagte Seele dazu angeleitet werden, nicht nur mit der gerade zu stellenden Person in Kontakt zu treten, sondern auch mit den anderen, bereits gestellten Personen und dem Rest der Crew und sich von den von diesen empfangenen Signalen anleiten zu lassen, um den richtigen Platz zu finden.

Nach Abschluss der Aufstellungsphase erfolgt noch eine Nachkorrektur, sofern die geplagte Piratenseele dies für notwendig hält. Es können vor allem noch die Körperhaltungen der Stellvertreter korrigiert werden.

Nun folgt eine Befragung der aufgestellten Crewmitglieder durch den Quartiermeister bzw. die ausgewählte Leiterin. Die Aufgestellten werden nach ihren Körperhaltungen und Beziehungen zu anderen Aufgestellten befragt. Sie antworten auf die Fragen und interpretieren dabei die Situation aus Sicht der von ihnen dargestellten Person. Sie sprechen Probleme dabei offen an und aus, wählen dazu aber einen möglichst emotionsfreien Tonfall.

Die Leiterin sucht während diesen Beziehungsspielen immer wieder den Kontakt zur geplagten Seele um Bestätigung oder Ablehnung der dargestellten Situation zu erhalten. Sie verwendet besonders die Bestätigungen, um die Fragen in kritische Bereiche zu lenken.

Werden Konflikte gefunden, so werden die gestellten Personen aufgefordert, diese Konflikte in kurzen dramatischen oder humorvollen Dialogen aufzulösen. Durch die Stellvertreterrollen können hier auch Lösungsmöglichkeiten angesprochen weden, die im normalen Leben der Crew durch Tabus und Rangunterschiede unmöglich wären.

Wenn die geplagte Seele zu erkennen gegeben hat, dass sie für sich Lösungen für die Probleme gefunden hat – oder ein Wetterumschwung oder die hereinbrechende Nacht eine Weiterführung unmöglich macht – so soll die geplagte Seele in einer Schlussrunde ihre für sich gefundenen Erkenntnisse den Stellvertretern offen sagen. Dadurch dass die tatsächlich betroffenen Personen dies auch mithören, jedoch selbst nicht involviert sind, werden auf diese Weise auch zwischenpiratische Probleme gelöst, die direkt nicht angesprochen werden können.

Falsche Propheten

Leider wurde diese hilfreiche psychotherapeutische Methode durch Scharlatane korrumpiert. In den Eiligen Schriften von PSIRAM finden sich einige Beispiele solcher Scharlatane. In sogenannten Familienaufstellungen wird zwar der Vorgang der Piratenaufstellung nach Berta Dunkelfelder nachgeahmt, jedoch der Zweck völlig korrumpiert. Durch selbstherrliche Interpretation von Seiten des Leiters, der sich als allwissender Guru und Heilsbringer aufspielt und seine Macht missbraucht, um innere Wunden der geplagten Seelen wieder aufzureißen, werden Menschen psychisch extrem unter Druck gesetzt, ja sogar gebrochen. Es ist ein Fall bekannt, wo sich eine Piratin nach der Aufstellung von der höchsten Rah gestürzt hatte, nachdem der Scharlatan ihr die Schuld für ihre in die Brüche gegangene Beziehung eingeredet und sie vor allen auf das Schlimmste gedemütigt hatte.

Folgt nicht den falschen Propheten! Lasst euch durch die weichen, warmen Tentakel des ‚Monsters auf den richtigen Pfad leiten. Lehnt ab, was schlecht ist und verbreitet, was gut ist!

Ramen.

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