Exorzistisches Desaster

Da hat sich doch tatsächlich ein Exorzist in Tennessee auf Glatteis begeben und Harry Potter falsch eingestuft. Mit der Erkenntnis der echten Zaubersprüche hat er zwar ins Schwarze getroffen, bei der personellen Zuordnung aber absolut versagt.

Der Spiegel berichtet:

Angeblich „echte Zaubersprüche“

Schule verbannt „Harry Potter“-Bücher – auf Anraten von Exorzisten

Die „Harry Potter“-Romane stecken voller Zaubersprüche und Flüche. Eine Schule im US-Staat Tennessee hat die Reihe nun verboten. Begründung: Da sei echte Magie am Werk. Das hätten Teufelsaustreiber bestätigt.

Bis auf das säkularem Journalismus geschuldete „Angeblich“ hat der Artikel meine Zustimmung.

Jeder einigermaßen religiöse Pastafari interessiert sich sein Leben lang für theologische Fragen und sucht manchmal sogar Antworten darauf. So erging es mir schon im vorigen Jahrtausend, als ich in endlosen,  ernsthaften Seancen meine Spiritualität vertiefte.

Es war ein Jahrzehnt vor Bobby Hendersons Offenbarung, was die Bier- und Pastaabstinenz auf dem Tisch erklärt. Auch Weinachten lag in weiter Ferne und kann nicht zur Entlastung herhalten, was dem Monster, es sei gepriesen, aber sowieso sch*#+~egal ist. Einzig der Freitag könnte stimmen. Die Ernsthaftigkeit ist jedenfalls geblieben.

Nach der Offenbarung des Monsters, aber noch nicht im Biervulkan erleuchtet, hielt ich die Feierfreitage schon regelmäßiger mit adäquater flüssiger und fester Nahrung in Kombüsen ein.

Außerdem begann ich, mich in pastafarische Exegese zu vertiefen. In jedem einigermaßen gläubigen Haushalt liegen die grundlegenden Werke pastafarischer  Literatur zu unserer Spiritualität auf, so auch bei mir:

Mit dieser heuristischen Grundlage und besonders der Lektüre des epochalen Werkes von Derek Murphy über die Identität von Jesus Potter und Harry Christ aus dem sechsten Jahr nach der Verkündigung des pastafarischen Evangeliums 2011, erkannte ich rasch den Irrtum des Exorzisten. Ein ähnlicher war vor 1.400 Jahren durch Muhammads weibliche Angehörige nicht ganz verhindert worden. Für den nicht regelmäßig mit ihnen konfrontierten Laien ist es sicher schwierig, Erzengel Gabriel, Satan und das FSM voneinander zu unterscheiden und erst recht Propheten von Zauberern. Dazu gehört ein detailgeschulter, detektivischer Blick. Dem Exorzisten stand  aber genügend Fachliteratur zur Verfügung, den wahren Inhaber der Zaubersprüche zu identifizieren. Doch er schaffte es nicht.

 

Eigentlich sollten die Romane von J. K. Rowling in katholischen Schulen ja besonderen Stellenwert genießen, selbstverständlich unter dem Hinweis auf das allerschaffende Monster.

Einen arbeitsfreien, bier- und pastareichen Freitag

wünscht Euch Hugo

Ramen!

Abbildungen:

Buchtitel von den jeweiligen Autoren, Rest von Hugo

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